Benutzerfreundlichkeit / Usability

Online-Marketing-Handbuch✓ Websites & Onlineshops optimieren✓

Inhaltsverzeichnis

Die Nutzer-Zufriedenheit steht im Vordergrund

Der eingedeutschte Fachbegriff Usability steht für die Bedienungsfreundlichkeit einer Webseite. Dazu gehören Faktoren wie etwa:

  • Findet der Besucher das, was er gerne haben möchte, möglichst sofort?
  • Sind sämtliche Inhalte einwandfrei les- und aufnehmbar?
  • Ist jede Unterseite mit wenigen Klicks erreichbar?
  • Ist die Bedienung intuitiv, d.h. sie gelingt ohne irgendwelche Hilfsmittel?

Genau das sind die wichtigsten Punkte, die eine gute Usability ausmachen. Alle Elemente sollten sich der Benutzerfreundlichkeit unterordnen, denn nichts ist schlimmer als ein Kunde, den Sie verloren haben, weil er auf Ihrer Seite nicht das gefunden hat, was er wollte und er dann genervt abgesprungen ist.

Hier also die wichtigsten Tipps für eine gute Usability von Internetseiten und Onlineshops:

Einfachheit ist Trumpf!

Der natürliche Feind einer guten Usability sind unübersichtliche, überladene Webseiten. Zum Glück geht der Trend im Webdesign seit einigen Jahren zu einfachen, cleanen Seiten, was natürlich auch der Usability zugute kommt. Doch noch längst nicht jeder Webmaster hat verstanden, mit welchen Mitteln man Einfachheit erzeugt und wie man diese am geschicktesten einsetzt.

Die wichtigste Regel in diesem Zusammenhang lautet: „Form follows function“ – also „Die Form folgt der Funktion“. Das bedeutet konkret: Gestalten Sie Ihre Seiten so, dass das Design und sämtliche gestalterischen Elemente kein Selbstzweck, sondern lediglich Mittel zum Zweck sind. Also am besten keine Experimente machen und das Design so dezent wie möglich halten. Schließlich sollen der Inhalt Ihrer Seiten und somit der Mehrwert für den Besucher immer im Vordergrund stehen!

Ein dezentes und einfaches Design bedeutet:

  • Keine überflüssigen Tabellen, Rahmen etc.
  • Ruhige, zueinander passende Farben
  • Leicht lesbare Schriftarten, nicht zu klein dimensioniert

Ein Konzept für Zielseiten entwickeln

Wissen Sie, über welche Seiten die meisten Besucher auf Ihre Webpräsenz kommen? In der Regel wird hier die Startseite genannt. Doch nicht immer muss diese die am besten frequentierte Seite sein. Mit Hilfe einer Analysesoftware wie Google Analytics lässt sich leicht herausfinden, welche Unterseiten einer Webpräsenz am meisten frequentiert sind. Anhand dieser Daten lässt sich dann ein klares Konzept für die sogenannten Zielseiten entwickeln.

Mit Zielseiten wiederum ist es möglich, einzelne Kampagnen individuell auf die jeweilige Zielgruppe abzustimmen und so perfekt für diese zuzuschneiden. Dafür empfiehlt sich der Einsatz von speziellen Landing Pages, auf die Interessenten und Besucher beispielsweise nach einem Klick auf eine Werbeanzeige in Google gelangen.

Halten Sie wichtige Informationen auf jeder Unterseite bereit

Nichts ist ärgerlicher, als wenn sich der Besucher Ihrer Webpräsenz erst mühsam über viele Seiten zurückklicken muss, um eine bestimmte Information aufzurufen. Daher sollten besonders wichtige Informationen entweder in Form von Text oder auch als Links auf jeder einzelnen Unterseite der Webpräsenz enthalten sein.

Das beste Beispiel hierfür ist das Impressum, bei dem sogar sehr gesetzlich vorgeschrieben ist, dass dieses von jeder Unterseite aus problemlos erreicht werden können muss. Holen Sie hier etwas weiter aus und verlinken Sie beispielsweise auch die wichtige „Über uns“ Seite (deren Wichtigkeit oft unterschätzt wird) von jeder einzelnen Unterseite aus. Gleiches sollte für Information wie beispielsweise eine telefonische Kundenbetreuung bzw. eine Servicenummer gelten. Bei Onlineshops sollte selbstverständlich auf jeder Unterseite ein direkter Link zum Warenkorb – idealerweise mit der Anzeige des aktuellen Status (Anzahl der Produkte und Gesamtpreis) – zu erreichen sein.

Setzen Sie Bilder und Infografiken zur Verbesserung der Usability ein

Sich ausschließlich anhand von Textinhalt auf einer Webseite zurechtzufinden, kann ganz schön schwer fallen. Besser ist es, wichtige Elemente in Form von Infografiken oder auch Bildern vorzuhalten. Solche wichtigen Elemente können zum Beispiel Anleitungen, Schritt-für-Schritt-Vorgehensweisen, Detailinformationen usw. sein. Werden diese anhand von Infografiken und leicht verständlichen Bildern dem Besucher zur Verfügung gestellt, so findet er sich in der Regel viel besser und leichter auf der Website zurecht.

Setzen Sie Personas / Prototypen ein, die genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind

Das A und O einer guten Usability ist, dass der Besucher auf Ihrer Webseite bzw. auf der jeweiligen Unterseite genau das vorfindet, was er erwartet hat. Um dies zu ermöglichen, müssen Sie sich so ausführlich wie möglich mit der jeweiligen Zielgruppe beschäftigen. Zielgruppe bedeutet hier übrigens nicht eine Gesamt-Zielgruppe für die komplette Webpräsenz, sondern eine Zielgruppe für jede einzelne Unterseite. Dies ist beispielsweise besonders wichtig, wenn Sie verschiedene Produkte in einem Onlineshop oder auch über einen Blog oder eine herkömmliche Webseite vermarkten möchten.

Der Einsatz von Personas wird immer beliebter. Es handelt sich hierbei quasi um den typischen Vertreter eine Zielgruppe, der in Form einer fiktiven Figur festgelegt wird. Dazu müssen Sie sich zunächst überlegen, wie denn der typische Vertreter Ihrer anvisierten Zielgruppe aussehen könnte. Geben Sie diesem so viele individuelle Eigenschaften wie möglich.

Dazu ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie vertreiben über Ihre Webpräsenz bzw. den Onlineshop Fußballtrikots. In diesem Fall überlegen Sie also, wie der typische Kunde Ihres Unternehmens aussehen könnte. Natürlich ist er Fußballfan, doch das allein reicht nicht. Stellen Sie sich die folgenden Fragen und versuchen Sie diese so detailliert wie möglich zu beantworten:

  • Welchen Beruf übt Ihr Kunde aus?
  • Wie alt ist Ihr typischer Kunde?
  • Was macht er in seiner Freizeit?
  • Wie viel Geld hat er zur Verfügung?
  • Was sind seine Ziele, Ideale und Träume?
  • Worüber ärgert er sich am meisten?

Dies sind nur einige Fragen, mit denen Sie Ihre typische Persona für die anvisierte Zielgruppe erstellen. Erledigen Sie diese Aufgabe sehr sorgfältig. Damit haben Sie die besten Möglichkeiten, Ihrer Zielgruppe quasi auf Augenhöhe zu begegnen und dieser Angebote zu unterbreiten, die sie quasi nicht ablehnen kann.

Bringen Sie eine klare Struktur in die Seiten

Egal ob Navigation, Texte, Bilder oder Tabellen – ohne eine klare Struktur leidet die Benutzerfreundlichkeit enorm. Sorgen Sie daher dafür, dass Texte beispielsweise durch Absätze, Zwischenüberschriften und eingebettete Bilder aufgelockert und entsprechend strukturiert werden. Gleiches gilt für Tabellen, hier kann es beispielsweise sinnvoll sein, jeden zweiten Eintrag in Fettschrift oder kursiv anzuführen, um eine bessere Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Nutzen Sie keinesfalls zu viele unterschiedliche Schriftarten auf einer Seite, dies verwirrt den Besucher und verschlechtert die Usability merklich.

Bereiten Sie Ihre Texte so leserfreundlich wie möglich auf

Es reicht nicht, einen Text lediglich durch die bereits genannten Absätze oder Zwischenüberschriften zu strukturieren – er muss auch entsprechend leicht zu lesen sein. Dies erreichen Sie, indem Sie dem Textinhalt ebenfalls eine eigene Struktur geben und diese Struktur konsequent für alle Texte auf Ihrer Webpräsenz anwenden.

Ist Ihnen beispielsweise schon einmal aufgefallen, dass gute und journalistisch geschriebene Artikel in Zeitungen, Webseiten etc. immer eine ähnliche Struktur aufweisen?

Nach der Überschrift folgt zunächst eine kurze Zusammenfassung des Textinhaltes mit den wichtigsten Aussagen, so dass der Leser sofort weiß, was auf ihn zukommt. Danach folgt eine leicht verständliche Einleitung, die den Leser neugierig machen und „in den Text hineinziehen“ soll.

Dann folgt der eigentliche Textinhalt, welcher ebenfalls noch einmal nach bestimmten Punkten strukturiert ist. So nimmt die Wichtigkeit der Information von oben nach unten immer weiter ab. Das bedeutet: Die wichtigsten Informationen stehen am Anfang des Textes, die weniger wichtigen folgen dann in den Absätzen danach in absteigender Reihenfolge.

Achten Sie außerdem darauf, in Ihren Texten nicht zu schwätzen, keine Wiederholungen einzubauen und keine unnötigen Informationen zu geben, die der Nutzer für das angesprochene Thema gar nicht benötigt. Bearbeiten Sie Ihre Texte wenn nötig und streichen Sie alles konsequent weg, was nicht von Nöten ist und nichts mit dem zu vermittelnden Inhalt zu tun hat. Ihre Leser werden es danken!

Setzen Sie eine Breadcrumb-Navigation ein

Die Nutzerfreundlichkeit einer Webseite steht und fällt mit ihrer Navigation. Der Besucher muss immer wissen, wo er sich auf der Webseite gerade befindet und wie er zu weiteren interessanten Angeboten bzw. zu weiterführenden Informationen gelangen kann. Und auch der Weg zurück sollte leicht zu finden sein, schließlich schaut sich ein Großteil der Besucher einzelne Unterseiten einer Webpräsenz gleich mehrfach an. Umso schlimmer ist es, wenn der Besucher nicht mehr weiß, auf welcher Unterseite er zuvor war bzw. wie er zu dieser zurückkommt.

Und genau hier kommt die sogenannte Breadcrumb-Navigation zum Einsatz. Der Begriff bedeutet übersetzt „Brotkrümel“ und weist darauf hin, wie diese spezielle Navigation angelegt ist. Ähnlich wie jemand, der sich nicht verirren will und somit überall dort, wo er bereits gewesen ist, kleine Brotkrümel hinterlässt, funktioniert auch diese Navigationsstruktur. Sie wird in Form einer Leiste oberhalb des Textinhalts angezeigt und bildet sämtliche Unterseiten ab, über die der Besucher auf die gerade aktuelle Seite gekommen ist. Dabei ist jede Unterseite eigens verlinkt, so dass er mit einem Klick zurück zu dieser gelangen kann.

Content-Management-Systeme wie etwa WordPress besitzen in Verbindung mit modernen und professionellen Themes (Designvorlagen) bereits vorgegebene  Breadcrumb-Navigationsstrukturen, die dann automatisch aktiviert und auf die jeweiligen Unterseiten abgestimmt werden.

Testen Sie, was das Zeug hält!

Sie haben in den vorangehenden Abschnitten eine ganze Reihe verschiedener Tipps erhalten, mit denen Sie die Benutzerfreundlichkeit, genannt Usability, Ihrer Webseiten verbessern können. Natürlich können wir hier nur allgemeine Tipps geben. Je nach Ausrichtung der Website, dem Thema, der Zielgruppe etc. können diverse weitere Maßnahmen notwendig sein, mit denen die Benutzerfreundlichkeit verbessert wird. Wenn Sie sich regelmäßig in Ihre Zielgruppe hineinversetzen, werden Sie mit der Zeit selbst spüren, an was diese interessiert ist und wie sie genau tickt.

Sie werden eigenständig Verbesserungsmaßnahmen für die Usability entwickeln. Wichtig ist dabei, jede einzelne Optimierungsmaßnahme über einen ausreichend langen Zeitraum zu testen und somit festzustellen, ob der gewünschte Erfolg auch wirklich eintritt. Es darf also immer nur eine Maßnahme getestet werden, da ansonsten die Ergebnisse verfälscht werden und Sie nicht mehr nachvollziehen können, welche Maßnahme für einen Erfolg bzw. Misserfolg gesorgt hat. Testen bedeutet somit, die einzelnen Maßnahmen der Reihe nach einzusetzen und jede einzelne auszuwerten, bevor die nächste angewendet wird.


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