Online-Marketing-Handbuch✓ Couponing✓
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Couponing im Affiliate Marketing
Lange Zeit galt Affiliate Marketing als Königsweg für eine kosteneffiziente Online-Werbung – dies hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Immer mehr Gutscheinportal-Seiten sorgen dafür, dass dieses Geschäftsmodell immer unbeliebter wird. Infolge des Booms von Couponing hat sich Affiliate Marketing inzwischen zu einem kostspieligen Kanal entwickelt. Denn E-Commerce Betreiber zahlen Provisionen für Verkäufe, die sie oftmals ohnehin bekommen hätten, weil der Kunde in der Regel in der letzten Stufe der Bestellung nach entsprechenden Rabatten sucht. Diese Rabatte senken zudem auch noch zusätzlich den Gewinn der Händler.
Einer Umfrage nach entfielen in Deutschland im Jahr 2014 etwa 80 % der Affiliate-Marketing-Umsätze auf Gutscheinportale sowie auf Cashback- und Loyalty-Portale.[1] Dieser hohe Prozentsatz kommt dadurch zustande, dass fast alle Händler noch nach wie vor auf das sogenannte „Last Cookie Wins“ Modell setzen. Die Vermittlungsprovision erhält in diesem Modell derjenige Publisher, dem vom Rechner des Käufers das letzte Cookie zugeordnet werden kann. Üblicherweise stammen diese Cookies von der Gutscheinseite, die kurz vor der Bestellung aufgerufen wird – in der Regel über Google, wovon entsprechend große Portale mit starken Domains profitieren. Die Verlierer sind entsprechende Ratgeber- und Infoseiten. Sie haben zwar eine deutlich größere Bedeutung für die Wahl des Shops und für die Kaufentscheidung, gehen aber trotzdem oftmals leer aus. Nur wenige E-Commerce Größen, wie beispielsweise Otto oder DocMorris, splittern ihre Provision auf.
Gemäß dem E-Commerce Dienstleister „Become Europe“ haben nach wie vor nur 29 % der Befragten Interesse daran, das System zu ändern und sehen dieses als ungerecht.[2] Die Hälfte davon verwendet bereits flexible Attribution, sodass es gerade einmal 15 % sind, die für eine Änderung des bestehenden Systems offen sind. Das mag auch an den Kennzahlen liegen, denn auf den ersten Blick sind diese zum Thema Affiliate-Umsätze über Gutscheinseiten sogar gut. Schließlich ist es für einen Betreiber von Ratgeber- und Infoseiten attraktiv, auf einen Anbieter mit einem mehrdimensionalen Vergütungssystem zu verweisen. Das schädigt wiederum indirekt die Online-Umsätze der „Last-Cookie-Wins-Anbieter“.
Gutschein-Traffic besser selbst nutzen
Wie können Sie besser vorgehen? Marketingexperten raten dazu, alle relevanten Publisher zu identifizieren und mit ihnen individuelle Vereinbarung zu treffen. Dadurch ergeben sich für Sie freie Ressourcen, die sich beispielsweise besser in den Aufbau einer firmeneigenen Landingpage für Gutscheine stecken lässt. Dadurch lässt sich die relevante Google Traffic abgreifen. Dieses Prinzip verfolgt beispielsweise Otto. Wer bei Google nach einem Otto Gutschein sucht, findet in den Suchergebnissen an zweiter Stelle die Landingpage für Gutscheine von Otto selbst. Dadurch kommen die Provisionen auch bei den tatsächlichen Vermittlern an.
Neueste Studien von Coupons in Verbindung mit Affiliate
Eine recht neue Studie aus dem Jahr 2013 hat das Affiliate-Netzwerk CJ Affiliate by Conversant veröffentlicht: Im Internet zeigen sich die Konsumenten zunehmend preissensibler und setzen bei ihren virtuellen Einkäufen immer öfters auf Coupons. Für die Studie wurden in den Vereinigten Staaten 1000 Onlineshopper befragt, die online Gutscheinseiten und Gutscheine nutzen. 49 % aller regelmäßig online einkaufenden US-Amerikaner gaben an, hierbei Coupons zu verwenden. Mit der Studie untersuchte das Affiliate Netzwerk, welchen Einfluss Aktionsangebote und Coupons auf das Kaufverhalten haben, wie sich dieses auf die Markenbindung auswirkt und welche Folgen sich für den Advertiser ergeben. Die Ergebnisse auf einen Blick[3]:
- 58 Prozent der Studienteilnehmer vergleichen bei ihren Onlineeinkäufen die Preise.
- 68 % gaben an, dass eine Anbietertreue das Preisvergleichsverhalten nicht beeinflusst.
- 63 % der Befragten verlassen den Warenkorb häufig, um noch im Netz nach einem Angebot oder Coupons zu suchen.
- 57 % der Studienteilnehmer bestätigen, dass sie das gewünschte Produkt deshalb bei einem anderen Anbieter gekauft haben.
- 50 % gaben zu, auf Couponing-Seiten regelmäßig neue Händler auszuprobieren – somit lassen sich auf Gutscheinportalen sehr gut Neukunden generieren.
Somit ist Couponing bereits heute in den USA ein wichtiges Betriebsmittel. Auch in Deutschland nimmt dieser Trend zunehmend an Fahrt auf. Online Käufer sind anscheinend stets auf der Suche nach dem besten Preis.
[1] http://www.affiliateblog.de/gehoert-affiliate-marketing-zu-den-grossen-verlierern-oder-gewinnern-im-online-marketing-mix/ [2] http://www.e-commerce-magazin.de/wenig-interesse-aenderung-des-last-cookie-wins-prinzips [3] http://www.de.cj.com/presse/schnappchen-vor-handlertreue-couponing-entscheidet-den-kauf