Affiliate Vergütungsmodelle

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Vergütungsmodelle/Provisionsmodelle beim Affiliate Marketing

Im Affiliate Marketing finden eine ganze Reihe von Vergütungsmodellen Anwendung. Nachfolgend erläutere ich die wichtigsten:

Pay Per Sale

Pay Per Sale (PPS) ist die wohl klassischste aller Vergütungsformen im Affiliate Marketing. Führt die Werbeschaltung des Affiliates zu einem Kaufabschluss auf Seiten des Advertisers, dann erhält der Publisher eine Provision, die bereits im Vorfeld vereinbart wurde. Meistens handelt es sich hierbei um einen prozentualen Anteil von der Kaufsumme. Je nach Branche fallen die Provisionssätze unterschiedlich aus. So werden beispielsweise für Bücher, DVDs und CDs etwa 5 bis 10 Prozent des Umsatzes angeboten. Reiseveranstalter bieten beispielsweise sogar nur 3 bis 5 Prozent während Internetdienstleister oder Telekommunikationsdienstleister bis zu 35 Prozent zahlen. Die Konditionen sind somit stark von der Gewinnmarge und den branchenüblichen Umsätzen abhängig.

Pay Per Lifetime

Die Besonderheit bei Pay per Lifetime ist, dass dem Vertriebspartner eine Art Bestandsschutz gewährt wird. Dadurch wird der Partner an sämtlichen Folgekäufen oder Verlängerungen von Abonnements usw. mithilfe einer Provision beteiligt. Bei dem Abrechnungsmodell Pay Per Lifetime ist somit der Publisher dauerhaft an den Einnahmen von durch ihn an den Advertiser vermittelte Kunden beteiligt. So könnte beispielsweise ein Advertiser eine Lifetime-Vergütung in Höhe von fünf Prozent vom Umsatz aussprechen, wenn jemand für ihn neue Kunden anwirbt.

Von jedem Kunden, der an den Advertiser vermittelt wurde, erhält der Publisher dann dauerhaft fünf Prozent der Umsätze – selbst wenn die weiteren Käufe nicht direkt über seine Webseite erfolgen. Wie der Name schon aussagt, bindet sich somit der Advertiser ein Leben lang an das Provisionssystem. Die Provision endet erst dann, wenn der angeworbene Kunde die Geschäftsbeziehung beendet, keine Umsätze mehr generiert oder wenn der Lifetime Anbieter seinen Geschäftsbetrieb einstellt.

Pay Per Airtime

Die Airtime Vergütung wurde speziell für die Telekommunikationsbranche entwickelt. In diesem Modell erhält der Publisher für jeden von ihm geworbenen Kunden pro bezahlte Gesprächsminute eine Provision. Das kann beispielsweise einen Handyvertrag über eine bestimmte Laufzeit betreffen. Manchmal gibt es auch dieses Vergütungsmodell in Kombination mit der Lifetime-Vergütung.

Pay Per Click

Beim Pay Per Click (PPC) erhält der Publisher sobald ein Seitenbesucher auf das Werbemittel des Advertisers klickt, einen bestimmten Fixbetrag. Meistens liegt dieser Betrag in seiner Höhe im untersten Cent Bereich bei 0,03 bis 0,25 Euro. Diese Form findet im Affiliate Marketing nur sehr selten Anwendung.

Pay Per Lead

Immer dann, wenn ein Kunde in irgendeiner Form Kontakt zum Advertiser aufnimmt, erhält der Publisher beim Pay Per Lead (PPL) eine Provision. Der Kontakt kann vom Abruf von Informationsmaterial über das Abonnieren eines Newsletters bis zur Teilnahme an einem Gewinnspiel gehen. Die Provision ist stark unterschiedlich und fängt an im unteren Cent Bereich und geht bis in den zweistelligen Eurobereich. So gibt es beispielsweise einige Mobilfunkanbieter, die für die Vermittlung eines Handyvertrags mit einer Laufzeit von 24 Monaten bis zu 100 Euro Provision zahlen. Der große Vorteil dieses Vergütungsmodells besteht für den Advertiser darin, dass die Zahlung an einer konkreten Aktion des Endverbrauchers gebunden ist.

Pay Per Sign-up

Pay Per Sign-up funktioniert ähnlich wie Pay Per Lead – hier wird nur bezahlt, wenn sich der Seitenbesucher auf der Webseite des Advertisers anmeldet. Somit ist Pay Per Sign-up eine Unterkategorie von Pay Per Lead.

Pay Per Link

In diesem Fall wird alleine das Einblenden eines Links auf den Seiten des Publishers vom Advertiser vergütet.

Pay Per Print out

Hierbei wird ein Papierausdruck vergütet – üblich ist dieses Vergütungsmodell bei Couponautomaten oder Couponterminals, welche über das Internet gesteuert sind. Andere Abrechnungsbezeichnungen oder Vergütungsbezeichnungen sind Cost Per Print out oder Cost Per Print.

Pay Per Click Out

Bei diesem Modell muss der vom Publisher vermittelte Besucher auf der Händler Webseite eine weitere Seite eines Sponsors oder einen dort gelisteten Anbieter anklicken. Dieses Modell soll die Nachteile des Pay Per Click mindern und wird auch Pay Per Aktiv genannt.

Pay Per Install

Beim Pay Per Install gibt es eine Provision für die Installation von Software, Demoversionen oder Toolbars.

Pay Per View

In diesem Vergütungsmodell wird jede bewertete (getrackte) Auslieferung eines Werbemittels vergütet. Das bedeutet in der Praxis, dass die Aufrufshäufigkeit eines Werbebanners gezählt und entlohnt wird. Diese Vergütungsmethode hat sich nicht als effektiv erwiesen und daher wird sie heutzutage kaum noch eingesetzt.

Kombination verschiedener Vergütungsmodelle

Die von mir zuvor genannten Vergütungsmodelle können abhängig von ihrer Zielsetzung auch beliebig miteinander und untereinander kombiniert werden. Häufig ist beispielsweise die Kombination von Provision pro Klick und pro Lead. In der Praxis sind den Möglichkeiten von Kombinationen fast keine Grenzen gesetzt.

Provisions-Staffelung

Die Provisionsstaffelung schwankt stark und ist vom jeweiligen Partnerprogramm abhängig. Am beliebtesten sind prozentuale Provisionen, die einen bestimmten Prozentwert vom Umsatz betragen. Es gibt aber auch Provisionsstaffeln, die sich nach der Anzahl der Leads oder Sales orientieren. So bekommt man bei Amazon ab einer gewissen Anzahl Sales einen höheren Prozentsatz ausgezahlt. Daher gibt es Partnerprogramme, die 30 Cent betragen ebenso wie welche, wo pro Lead Publisher 500 Dollar erhalten.

Die Bandbreite ist demnach sehr unterschiedlich und besonders die hohen Provision verlockend schnell. Ich empfehle Ihnen aber trotzdem nicht nur die Provisionshöhe entscheiden zu lassen. Denn das kann auch dazu führen, dass Sie überhaupt kein Geld verdienen. Hohe Provisionen sind ein Zeichen dafür, dass es sich entweder um ein schwer zu vermittelndes Produkt oder um ein sehr teures Produkt handelt. Es gibt beispielsweise Software Programme, die eine Anmeldung bzw. Installation mit 100 Euro vergüten. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Zielgruppe sehr klein ist und das Sie als Publisher noch eine ganze Menge Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Es gibt es beispielsweise Apps oder Browserspiele, die zwar nur 60 Cent bringen, aber bei den Kunden sehr beliebt sind, da sie kostenlos sind. Das bringt deutlich leichter Kunden und in solchen Fällen macht es die Masse. Daher rate ich Ihnen, nicht nur auf die Provisionshöhe, sondern auch auf weitere Kennzahlen zu achten, wie beispielsweise EPC oder EPHUC. Die Bezeichnung EPS gibt die Höhe der Einnahmen der aktiven Affiliates pro Klick an, wohingegen EPHUC beschreibt, wie viel pro 100 Klicks verdient wurde. Solche Zahlen sind wesentlich aussagekräftiger als nur eine nackte Provisionshöhe.


 

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